allgemeine Ebene, sah, hörte und fühlte nicht mehr
anders als seine Mitmenschen.
Nachdem Hauser etwa fünfviertel Jahr bei Daumer
gewesen war, ereignete sich am 17. Oktober 1829 der erste
Vorfall, der ihn wieder in den Mittelpunkt der Aufmerk-
samkeit stellte. Es wurde nämlich angeblich ein Attentats-
versuch auf ihn gemacht, und zwar am Vormittag, unge-
fähr um 11 Uhr, zu einer Zeit, wo er sonst zur Rechenstunde
auszugehen pflegte. An jenem Tag war er zu Hause ge-
blieben. Man hatte ihm ein Viertel einer Wallnuß zu
essen gegeben, davon war er recht krank geworden, und
Daumer dispensierte ihn von der Lektion. Er befand sich
im Daumerschen Haus, das auf der Insel Schütt in Nürn-
berg lag und das außerordentlich winklig und verbaut ge-
wesen sein muß. Die Daumersche Wohnung lag in einem
Hinterhaus. Kaspar hielt sich gerade an einem gewissen
Ort auf, der unter der Treppe zu der Daumerschen Woh-
nung eingebaut war. Nach seiner Erzählung will er plötz-
lich gesehen haben, wie aus einem naheliegenden Holz-
schuppen ein Mann in städtischer Kleidung, mit schwarzem
Rock und schwarzem Tuch vor dem Gesicht, herauskam,
sich auf ihn stürzte und ihm einen Hieb oder Schnitt bei-
brachte. Es war eine Verwundung, die fast wagrecht
quer über die Stirn verlief, bis auf ‚die Knochenhaut
ging, und deren Heilung 22 Tage in Anspruch nahm,
während nach der Bemerkung des Arztes ein normaler
Mensch in sechs Tagen damit fertig geworden wäre.
Die benutzte Waffe — wenn die Geschichte überhaupt
wahr ist — wird wohl ein Rasiermesser gewesen sein.
Kaspar erzählte weiter, daß der Attentäter ihm beim Fort-
gehen gesagt habe: „Du mußt doch noch sterben, ehe du
aus Nürnberg wegkommst!‘‘ Der Mann, in dem Kaspar
seinen früheren Wärter trotz der veränderten Tracht zu er-