Volltext: In Memoriam Adolf Bartning

mit der hier der gegen H. voreingenommene Unter- 
suchungsrichter Waltenmair die hochwichtigen Bekun- 
dungen der Zeugen Weiß und Stadi (P. 52—55) über die 
Flucht des Mörders behandelt hat. Stadi hat diesen daher- 
„Sspringen‘‘ sehen. Hier, an der Weidenmühle, hatte 
ein gewissenhafter Richter sofort Lokaltermin ab- 
zuhalten und die Gebarung des Flüchtigen anschaulich 
festzustellen. Stadi und die Weiß waren vor allem auf- 
zufordern, dessen Suchen nach einem Übergange über die 
Rezat, sein Laufen und seine Sprungweise vor der Kom- 
mission bis ins Kleinste nachzuahmen. Nichts von alle- 
dem! Und doch war für jeden nicht mit Blindheit Ge- 
schlagenen durch diese Zeugenaussagen der Mord mit der- 
selben Schlüssigkeit erwiesen, wie etwa sonst ein Ein- 
bruchsdiebstahl in einer Erdgeschoßwohnung, aus deren 
Fenster Vorübergehende einen Mann zur kritischen Zeit 
auf die Straße springen sehen. Ein Waltenmair hätte 
wohl auch dann zuerst einen vom Wohnungsinhaber 
selbst vorgetäuschten Diebstahl angenommen. Vorsätz- 
lich, fast arglistig verschweigt er in seinem Bericht an 
den Justizminister (P. 244 ff.) die Bekundungen beider 
Zeugen, die wichtigsten aller in der Sache überhaupt ge- 
machten. Er verschanzt sich hinter der Wendung, daß 
„eine bestimmte Person‘ als Täter bislang nicht ermittelt 
sei, hatte aber pflichtmäßig darauf hinzuweisen, daß 
der wahrscheinliche Täter gesehen, 
wenn auch nicht ergriffen worden war. 
Nach Bartnings Auffassung sind bei der Tat zwei oder 
auch drei Personen als Komplizen beteiligt gewesen: außer 
dem Mörder noch Unterhändler und Postensteher. Sie 
haben im Geheimen schon seit Mittwoch, den 11. Dezember 
mit Hauser verhandelt (Frau Hickel P. 96). Auch Donners- 
tag, den 12. Dezember, nachmittags 3 Uhr, sieht ihn die 
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