Volltext: In Memoriam Adolf Bartning

wahrscheinlich nennen, ganz gewiß ist sie nicht 
bewiesen; Verdachtsmomente sind vorhanden, die 
weiter verfolgt werden sollten. Der Attentatsversuch in 
Nürnberg ist dunkel; wahrscheinlich war ein wirklicher 
Mordanfall gar nicht geplant. Dagegen ist der Mordanfall 
in Ansbach von langer Hand geschickt vorbereitet und 
Hauser ziemlich gewiß durch fremde Hand gestorben. 
Kaspars Erzählung über seine Gefangenschaft und Ver- 
bringung nach Nürnberg enthält einiges Wahre, vermischt 
mit einer weit überwiegenden Beigabe von Erfindung. Dieser 
introvertierte, von der Außenwelt seelisch abgeschnürte 
Mensch hat viel gewußt, was nie über seine Lippen ge- 
kommen ist. Die Richtungen, in denen sich künftige 
Untersuchungen zu bewegen haben werden, möchte ich 
ungefähr so abgrenzen: 
I. Für den Historiker die Ermittlung der Todes- 
ursache des jüngeren Prinzen Alexander, der unter ver- 
dächtigen Umständen gestorben sein soll. Erweist sich 
das als richtig, so folgt die weitere Arbeit selbstverständ- 
lichen Bahnen. 
2. Für den Kriminalisten eine genaue Ver- 
öffentlichung der ganzen Münchener Akten, soweit sie 
noch von Wert sind und peinliche Sichtung des Beweis- 
ergebnisses über den Mordtag. 
3. Für den Mediziner eine psychiatrische Unter- 
suchung von Hausers Charakter und seinen etwaigen 
Abnormitäten. Die Aufgabe ist schwierig, weil man auf 
die Schilderung längst verstorbener Leute angewiesen ist, 
die, wie Lord Stanhope oder Daumer, zunächst selbst 
Gegenstand psychologischer Untersuchung zu werden ver- 
dienten. 
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4. Der Graphologe wird daher zu Hilfe kommen 
müssen, teils für die Beurteilung von Hausers Charakter,
	        
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