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4 item man fol alle fünf wochen {henk hakten und haben
5 item e® fol Fhein gefell hinweg ziehen, er {ol den
gefellen das trinfgelt hie Iaffen
6 item wann ınan ein fchent hat, fo foll ein yeder ge-
tell nach effens$ zeit in vatters hauß fein
7 item wann ein frembder gefell Kumbt, fol man ver-
trinfen V Freißer für wein und brot und fol feiner zu ihm
aheen dann mit an der zech Tein
8 item fo die gefellen das trinfgelt bezahlen, jol Feiner
nier danach vertrinfen dann XXXII A. damit fol den ge:
tellen gejchenkt Fein
9 item e$ fol nit mer dann 3W0 maß weins aufge-
‘ragen werden, darpey fol geklagt werden
10 man foll aud) den frembden fein wein geben e8 {ei
dan das die gefellen fertig fein mit der Fag
11 item welcher gefell nit bey der fchenk will fein, der
jol füumen und fol die frembden gefellen empfahen und
jol Fein trunf thun, fonder fol fein vertrinkgelt geben.
und will er nit bey der fchentf fein, fo fol er geben ain
paßen danach mag er aben wo er bin will
Dandwerkslerifon S, 418: „Felle über ein Werkzeug abziehen heißt dann
geftollt und gefchlichtet. Der Gerber machen vollend ein Verbum Daraus,
wenn fie Felle über ein gewiß Werkzeug abziehen, es geftollet und ge-
Iclichtet heißen; und S, 373 wird ein Schlichteifen erwähnt, „ein
rund und breit Cijfen, wodurgh ein Loch zum Angriff gehet, womit die
Felle geichlichtet, d. i. abgefchabet werden.“ In des Hartmann Schoppers
TIevorki« omnium illiberalium mechanicarum etc. artium genera
continens, Frankfurt am Main 1568, die von dem Nürnberger Künftler
Iuftus Anman mit prächtigen, treu nach der Natur gezeichneten Dolz-
FcOnitten ausgeftattet ift, findet fich au) die Werkftatt der Sedler
Beutler) abgebildet: ein Arbeiter zieht Leder über ein ftabartiges
Werkzeug, er ift offenbar mit dem „(tollen und fchlichten“ be:
Ichäftigt. — füder = Ichmaler Lederftreifen, Grimm Wb. V, 1270.